Sozialtherapie

Sozialtherapie geht davon aus, dass psychische, somatische und psychosomatischen Krankheiten der Menschen auf vielfältige Weise mit ihrer familiären und weiteren sozialen Umwelt verknüpft sind. Die Krankheiten oder Leiden eines Menschen werden nicht mehr ausschließlich als eine persönliche Angelegenheit behandelt, sondern als Ergebnis des Kontaktes mit den Personen und Umständen seiner sozialen Umwelt.

In der Sozialtherapie wird der Frage nachgegangen, wie die frühe Mutter / Vater-Kind-Beziehung und deren unbewussten Aspekte sich auf die aktuellen psychischen Konflikte des Menschen auswirkt. Der beziehungsdynamische Ansatz, der in der klassischen Analyse Freuds angelegt ist, wird so in der Sozialtherapie fortgeführt und verknüpft sich mit familientherapeutischen Erfahrungen. So entsteht ein umfassendes psychosoziales Verständnis von Krankheiten durch die Verknüpfung von psychischen Befunden und sozialer Interaktion mit der Umwelt.